Jarchow: "Es geht voran" - Berg-Deal abgeschlossen
Mit
dem Boss kam das Donnerwetter. Am Montagnachmittag ist auch Carl Edgar
Jarchow im Zillertal eingetroffen, nur wenige Stunden nach seiner
Ankunft brach ein heftiges Gewitter über Mayrhofen hinein. Keine
Symbolik indes aus Sicht des Hamburger Vorstandsvorsitzenden - Jarchow
sieht die erforderlichen Prozesse im Fluss. So zum Beispiel auch den
vollzogenenen Transfer vom Stürmer Marcus Berg vom HSV zu Panathinaikos
Athen.
Aus dem HSV-Trainingslager in Mayerhofen berichtet Sebastian Wolff
HSV-Vorstandsvorsitzender Carl Edgar Jarchow (li.) tauscht sich mit Sportchef Oliver Kreuzer und Trainer Thorsten Fink aus. Zunächst
unterschrieb Marcus Berg den Auflösungsvertrag nicht wie geplant am
Montag, doch am Abend ging der Transfer des 26-jährigen Stürmers vom
Hamburger SV zu Panathinaikos Athen über die Bühne. Der griechische
Traditionsverein gab bekannt, dass Berg einen Vertrag über vier Jahre
bis 30. Juni 2017 erhielt. Damit ist ein Großverdiener von der
Gehaltsliste der Hanseaten.
Auch Robert Tesche (26) steht vor dem
Abschied. Der Mittelfeldmann wechselt nach Spanien und Jarchow
konstatiert zufrieden: "Wir waren vor einer Woche optimistisch, unsere
Ziele zu erreichen und stellen jetzt fest: Es geht voran. Es war unsere
Transferstrategie, erst Spieler abzugeben, bevor weitere Neulinge kommen
- dementsprechend wird es jetzt in beide Richtungen weitergehen." Der
nächste Einkauf steht unmittelbar bevor, Dortmunds Lasse Sobiech (22).
Jarchow: "Wir liegen mit der Borussia nicht weit auseinander."
Lob für Kreuzer: "Ein sehr direkter Typ" Den
Nachmittag nutzte Jarchow, um weitere Details mit Oliver Kreuzer zu
besprechen - und überbrachte dem Sportchef bei der Gelegenheit auch ein
Lob.
Dessen harrsche Kritik am schwachen Auftritt der Hamburger Profis bei Wacker Innbruck (0:2)
nämlich goutiert der erste Mann im Klub. "Nachdem ich ihn jetzt drei,
vier Wochen kennengelernt habe, hat mich seine Reaktion nicht
überrascht, er ist ein sehr direkter Typ, der die Dinge klar anspricht.
Ich finde das gut, wir müssen raus aus dem Wohlfühlklima und ein wenig
Druck aufbauen."
Den
erhöht Jarchow wie zuvor Trainer Thorsten Fink auch auf Rafael van der
Vaart. "Rafael und wir alle sind uns völlig einig, dass seine zweite
Saisonhälfte nicht dem eigentlichen Leistungsvermögen entspricht. Wir
müssen aber auch betonen: Ohne ihn hätten wir am Anfang den Turnaround
nicht geschafft."
Keine Eile wegen Finks auslaufendem Vertrag
Keinen
Druck macht sich der 57-jährige Politiker hingegen in der Trainerfrage.
Diplomatisch beteuert Jarchow einerseits: "Unser Ziel ist es,
langfristig mit Thorsten Fink zusammenzuarbeiten." Eile, den 2014
auslaufenden Vertrag zu verlängern, verspürt er jedoch nicht. "Ich folge
da unserem Sportchef, es ist kein Problem, wenn wir dies im Oktober
oder Dezember besprechen."
Als Misstrauensvotum will Jarchow
seine Worte ausdrücklich nicht verstanden wissen: "Wir haben im Moment
andere Themen und das Vertrauensverhältnis zwischen Fink und Kreuzer ist
so, dass es für den Trainer auch kein Problem ist."