Neuer Vertrag? Fink braucht Geduld
Beim Hamburger SV ist man es gewohnt, dass man diverse Baustellen zu schließen hat. Das schaut derzeit nicht anders aus. Finanziell muss der HSV damit rechnen, mehrere Sponsoren zu verlieren, sportlich muss die Kaderplanung vorangetrieben werden. Da bleibt dann keine Zeit mehr, um sich mit dem 2014 auslaufenden Vertrag von Coach Thorsten Fink auseinanderzusetzen. Sportchef Oliver Kreuzer bestätigt, dass eine Verlängerung bisher nicht thematisiert wurde.
Erst der Kader, dann der Coach: Thorsten Fink hat noch keine Vertragsgespräche geführt.
© picture allianceSämtliche Bundesligatrainer sind in ihren Vereinen bis mindestens 2015 gebunden - die Ausnahmen bilden Frankfurts Armin Veh, der auf eigenen Wunsch nur Einjahreskontrakte abschließt, und eben Fink. "Natürlich weiß ich, dass der Vertrag von Thorsten ausläuft", sagt Kreuzer zum kicker. Weder beim Treffen am vergangenen Samstag noch bei den täglichen Telefonaten ging es bis jetzt jedoch um eine Verlängerung. "Das haben wir noch nicht thematisiert", sagt der Sportchef, "wir sind in der Hinsicht nicht verabredet." Der Grund: "Es geht jetzt erst mal darum, die Kaderplanung voranzutreiben, das verlangt derzeit unsere gesamte Energie." Fink also muss noch warten, was seine Zukunft angeht, erst will Kreuzer im Verbund mit dem Coach das kickende Personal zusammenhaben. Der betont: "Über einen neuen Vertrag können wir dann im Laufe der Hinrunde sprechen."
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Derweil droht weiteres Ungemach in finanzieller Hinsicht. Stadionsponsor Imtech möchte seinen Vertrag vorzeitig beenden. Das berichtet das "Hamburger Abendblatt". Gerard van der Ast, Chef des niederländischen Unternehmens, sagte zwar, keine bestehenden Verträge brechen zu wollen. Er betonte jedoch: "Trotzdem wollen wir aufgrund unserer angespannten wirtschaftlichen Situation unsere Sponsoring-Engagements beim HSV, FC Bayern und VfB Stuttgart so schnell wie möglich beenden." Der 2010 geschlossene Vertrag in Hamburg läuft bis 2016. Dafür kassiert der Verein 25 Millionen Euro. Die Hamburger erwarten, dass sich der Namensgeber für das Stadion an die Vereinbarung hält. "Wir haben mit den Verantwortlichen von Imtech Deutschland gesprochen und gehen davon aus, dass der laufende Vertrag erfüllt wird. Mit Herrn van der Ast habe ich dagegen noch nie gesprochen", sagte HSV-Vorstandsmitglied Joachim Hilke der Zeitung.
Neben Imtech kündigte auch das Unternehmen Zillertal Tourismus (750.000 Euro für drei Jahre) seinen Rückzug an. Und wie der kicker bereits berichtet hatte stehen auch die südkoreanischen Sponsoren Hanwha Solar und Kumho Tyres (zusammen rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr)
nach dem Abschied von Stürmer Heung-Min Son vor dem Absprung. Son war eine Werbelokomotive für den HSV. Dank des Angreifers hatte der Bundesliga-Dino im vergangenen Sommer eine Einladung zum Peace-Cup nach Seoul erhalten, dort 1,2 Millionen Euro eingespielt.