Weidenfeller bereit - auch als Nummer drei
Manuel
Neuer und René Adler als die Nummer zwei sind gesetzt. Heiß umkämpft
ist noch die Position des dritten Torhüters. Hier steht aber eine
Richtungsentscheidung unmittelbar bevor: In gut zwei Wochen wird
Bundestrainer Joachim Löw sein Aufgebot für die WM-Qualifikationsspiele
gegen Österreich (6. September) und die Färöer (10. September) benennen.
Und er wird dabei auch einen dritten Torhüter berufen. Einiges spricht
im Moment dafür, dass dieser Roman Weidenfeller heißen wird.
Beim
Abschiedsspiel von Michael Ballack hatte Roman Weidenfeller bereits
"nette Gespräche" mit DFB-Offiziellen. Steht er nun vor einer späten
Berufung in die Nationalelf?
© imago
Denn
die Aufarbeitung der vergangenen Saison und vor allem der USA-Reise hat
im Trainerstab Zweifel genährt, ob die bislang um den Platz als dritte
Kraft konkurrierenden Ron-Robert Zieler (24) und Marc-André ter Stegen
(21) tatsächlich die richtige Wahl sind. Beide versagten in der
vergangenen Saison bei ihren Bewährungschancen: Zieler beim Platzverweis
gegen Argentinien, ter Stegen bei seinem Fiasko-Auftritt gegen die USA.
Und auch Bernd Leno (21) konnte bei der U-21-EM in Israel nicht
punkten.
Außerdem hat die sportliche Leitung Zweifel, ob sich die
ehrgeizigen Youngster klaglos in die absehbare Rolle als
Dauer-Reservist einfügen würden. Bei der WM 2010 in Südafrika fuhr Löw
dagegen gut damit, mit dem damals 36-jährigen Jörg Butt einen
teamfähigen Routinier mitzunehmen. Auffällig zudem, wie sehr der
Bundestrainer kürzlich im kicker-Interview den Dortmunder lobte und sich
offen für eine baldige Nominierung zeigte: "Er hat fantastisch gut
gehalten. Er ist in den letzten zwei, drei Jahren eine Persönlichkeit
geworden, und er ist einer der Köpfe der Dortmunder Mannschaft." Für ter
Stegen sah Löw dagegen vorerst nur die Perspektive, in der U21 weitere
Spielpraxis zu sammeln.
Falls der Deutsche Fußball-Bund meine Hilfe benötigt, stehe ich gerne zur Verfügung.Roman Weidenfeller
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Weidenfeller, in der Bundesliga und in der Champions League
sicherer Rückhalt der Dortmunder, durfte bisher noch keine
Länderspielerfahrung sammeln, sieht man einmal von drei U21-Einsätzen
und einer Halbzeit 2005 im kurzlebigen "Team 2006" ab. Die Hoffnung,
dass sich daran etwas ändern könnte, hatte der mittlerweile 33-Jährige
nach eigenen Angaben "zu keinem Zeitpunkt" aufgegeben: In einem
Interview im kicker-sportmagazin (Donnerstagausgabe) berichtet er von
guten Gesprächen mit den DFB-Offiziellen am Rande des Abschiedsspiels
von Michael Ballack ("Es war wichtig, in Leipzig in kleinen Kreis mal
miteinander reden zu können"). Und er stellt klar, dass er - wie eben
2010 einst Jörg Butt - auch mit einer klaren Bank-Perspektive über eine
Nominierung freuen würde: "Falls der Deutsche Fußball-Bund meine Hilfe
benötigt, stehe ich gerne zur Verfügung. Dann fahre ich im nächsten Jahr
selbstverständlich auch als Nummer drei mit zur Weltmeisterschaft."
Für
den Doppelspieltag am 6. und 10. September hat der Dortmunder noch
nichts Besonderes vor. Vielleicht wird er ja die Koffer für München und
die Färöer packen müssen.