Draxler will 2014 "neu überlegen"
Die Topklubs
jagten ihn, doch Julian Draxler hat sich für eine weitere Saison beim
FC Schalke 04 entschieden. Warum? "Ich habe auf Schalke alles, was ich
brauche", sagt der 19-Jährige, der am Sonntag gemeinsam mit den anderen
Nationalspielern das Training wieder aufnahm. Nächstes Jahr will Draxler
dann aufs Neue überlegen.
"Ich habe auf Schalke alles, was ich brauche": Julian Draxler, hier am Sonntag im Training auf Schalke.
© imago
Julian
Draxler hat vermutlich schon entspannendere Urlaube erlebt als in
diesem Sommer. Zwar hatte der Jungstar seinen Vertrag Mitte Mai erst bis
2018 verlängert, die darin integrierte Ausstiegsklausel über 45
Millionen Euro griff jedoch sofort - und das blieb auch internationalen
Spitzenklubs nicht verborgen. Aufsichtsratschef Clemens Tönnies
bestätigte
auf der Jahreshauptversammlungvor einer Woche Gespräche mit renommierten Vereinen,
nach kicker-Informationen warb unter anderem der FC Chelsea um das Schalke-Juwel. Draxler jedoch widerstand den Verlockungen: Er bleibt.
"Die
Herausforderung wäre reizvoll gewesen, und man weiß nie, ob man so eine
Chance noch mal bekommt", gab Draxler nun auf der Schalker Website zu
und bestätigte Interesse aus Spanien und England. "Doch ich habe mit
Sicherheit die richtige Entscheidung getroffen. Zum einen war es eine
Sache des Herzens und des Bauchgefühls: Ich habe auf Schalke alles, was
ich brauche. Das ist mein Verein und er war es schon immer."
- Anzeige -Trotzdem
wird sich die Frage "Gehen oder bleiben?" nicht zum letzten Mal
gestellt haben. Jetzt legt Draxler seinen Fokus erst einmal voll auf die
neue Saison - "und dann wird man im neuen Jahr wieder neu überlegen
müssen". Auch er weiß: Geht seine Entwicklung so rasant weiter, sind
neue hochlukrative Angebote nur eine Frage der Zeit. Stand jetzt heiße
das aber keineswegs, "dass ich nur noch ein Jahr auf Schalke bin, oder
was ich da alles für einen Quatsch gelesen habe". Draxler hält sich
alles offen.
Draxler drängt in die Zentrale
In der neuen
Saison soll und will der Nationalspieler noch mehr Einfluss auf das
Schalker Spiel nehmen - als Mann hinter den Spitzen. "Die Zehn ist meine
Lieblingsposition", sagt Draxler, wohlwissend, dass ihm dort in der
Vorsaison manches Mal Raffael (nun Gladbach) vorgezogen worden war,
während er selbst auf den linken Flügel ausweichen musste. "Ich hoffe,
dass ich nun in der Zentrale zur Geltung komme."
Vier Wochen
bleiben ihm, um sich in Topform für die neue Saison zu bringen. Am
Samstag nahm Draxler in Gelsenkirchen das Training wieder auf, zusammen
mit den Nationalmannschaftskollegen Benedikt Höwedes und Roman
Neustädter sowie den U-21-Nationalspielern Sead Kolasinac und Christian
Clemens, der sein Debüt in Blau und Weiß feierte.
"Die erste
Einheit ist immer schwer, da musste ich erst einmal wieder reinkommen",
bilanzierte Draxler hinterher. "Das Passspiel war zunächst nicht
optimal, aber das kommt mit der Zeit wieder. Morgen steht mein
Laktattest an, deswegen hatte ich heute noch eine kleine Schonfrist."
Das Trainingslager in Donaueschingen habe die Mannschaft nach seinem
Eindruck gut hinter sich gebracht: "Die Stimmung war top."