Veh traut Waldschmidt den Durchbruch zu
Als
der kicker Luca Waldschmidt im März 2012 zwecks einer Reportage über das
Nachwuchsleistungszentrum der Eintracht einen Tag lang begleitete, war
der Stürmer vom Profi-Fußball noch ein gutes Stück entfernt. Der damals
15-Jährige ging für die B-Junioren auf Torejagd. 15 Monate später sieht
die Welt plötzlich ganz anders aus. Armin Veh lässt den Youngster die
Vorbereitung bei den Profis bestreiten.
Aus dem Trainingslager in Feldkirchen berichtet Julian Franzke

Freut sich über die Chance bei den "Großen": Luca Waldschmidt (l.) mit Pirmin Schwegler und Stephan Schröck (r.).
© imago

Wegen
Patellasehnenproblemen konnte Waldschmidt in der ersten Trainingswoche
zwar nur eingeschränkt trainieren, doch nun ist er im Trainingslager in
Feldkirchen voll dabei - und freut sich diebisch über die Chance bei den
"Großen". "Es macht riesig Spaß. Aber natürlich ist es eine Umstellung.
Hier ist alles viel schneller, die Belastung ist höher. Aber ich komme
damit zurecht", erzählt der 17-Jährige nach der Vormittagseinheit am
Freitag.
Trainer Veh ist mit dem Linksfuß sehr zufrieden und
lobt: "Der Junge hat Talent. Ich traue ihm zu, dass er es packt. Er hat
etwas, was andere nicht haben." Auch im zweiten Trainingslager wird der
achtfache U-17-Nationalspieler (vier Tore) dabei sein. Ob er danach
dauerhaft bei den Profis mitmachen darf, weiß er noch nicht. Druck
machen will er sich jedenfalls nicht. "Ich habe Zeit", sagt Waldschmidt,
der jetzt in die 13. Klasse kommt und im kommenden Jahr sein Abitur
bauen will.
Mitspieler
Marc Stendera ist schon weiter. Der gleichaltrige Mittelfeldspieler
mischt sogar schon in der U-19-Nationalelf mit (sieben Spiele, zwei
Tore) - und bestritt in der zurückliegenden Rückrunde fünf
Bundesligaspiele. Höhepunkt: Der Auftritt gegen Schalke 04 am 30.
Spieltag, als der Standardspezialist den 1:0-Siegtreffer durch Marco
Russ mustergültig vorbereitete und die kicker-Note 2 einstrich.
Waldschmidt
und Stendera wohnten zusammen im Jugendinternat der Eintracht. Klar,
dass Stenderas rasanter Aufstieg auch Waldschmidt Mut macht. "Marc hat
mir schon vorher nur Gutes erzählt. Es wäre toll, wenn ich daran
anknüpfen könnte." Dem Traum Profi-Fußballer ist er in der Idylle rund
um das Schlosshotel Mühldorf jedenfalls schon jetzt einen Schritt näher
gekommen.